Wissenschaft

Bericht über die Forschungsarbeit an der University of Victoria (UVIC), British Columbia, Canada 

Mit Unterstützung der Evonik Stiftung verbrachte Joana Krämer einen Forschungsaufenthalt an der Universität von Victoria in Kanada. Hier berichtet sie von Ihren Eindrücken.

Die Durchführung einer Forschungsarbeit an einer Universität im Ausland ist für Promovierende eine wunderbare Möglichkeit, Einblicke in das dortige Universitätsgeschehen zu bekommen, neue Methoden und Arbeitsweisen kennen zu lernen sowie neue Kontakte zu weiteren Arbeitsgruppen zu knüpfen. Dank des MITACS Globalink Rewards und der finanziellen Unterstützung der Evonik Stiftung wurde mir ein Forschungsaufenthalt von Januar bis Mai 2022 an der Universität von Victoria (UVic) in Kanada in der Gruppe von Fraser Hof ermöglicht.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Hof befasst sich mit der Entwicklung neuer supramolekularer Systeme zur Detektion verschiedener pharmazeutisch relevanter Wirkstoffsmoleküle wie beispielsweise Anestetika aber auch von Opioden. Opioide sind starke Schmerzmittel, welche nach kurzer Zeit zur Abhängigkeit des Konsumenten führen und gerade in den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Todesfälle durch Überdosis im Zusammenhang mit Opiodmissbrauch in Kanada und den USA rasant angestiegen. Auf dem Schwarzmarkt illigal erworbene Opide (z.B. Heroin) sind häufig mit weiteren weitaus stärkeren/potenteren Substanzen (sog. ‚Cuts‘) wie z.B. Fentanyl gestreckt und die genaue Zusammensetzung des Drogengemisches ist dem Konsumenten daher nicht bekannt. Eine schnelle und einfache Identifikation von verschiedenen Substanzen in einer Drogenprobe ist daher ein wichtiger Schritt in Richtung der Schadensverminderung auf Basis von illegalem Drogenkonsum. Mit diesem Hintergrund beschäftigte ich mich in meiner Zeit in der Gruppe von Fraser Hof mit der Entwicklung eines neuen Sensing Assays zur Erkennung und Klassifizierung unterschiedlicher illigaler Drogen. Dabei konnte ich selbst neue macrocyclische Sensormoleküle synthetisieren und diese mit einigen bereits in der Arbeitsgruppe etablierte Chemosensoren für einen Sensing Assay verwenden, um verschiedene Substanzen von einander unterscheiden.

Insgesamt war der Aufenthalt und die Arbeit in der kanadischen Gruppe für mich eine wunderbare Erfahrung, da ich dabei nicht nur neue Methoden erlernen konnte, sondern auch Kontakte knüpfen und neue Ideen für weitere Kooperationen sammeln konnte. Für die finanzielle Unterstützung der Evonik Stiftung, möchte ich mich recht herzlich bedanken!